
Brückenbau 2022
Das letzte Puzzleteil wird eingefügt
Es war dann doch Präzionsarbeit um Zentimenter, bis das große Arbeitsponton der Firma Jaich Ostseedienst aus Kappeln mit einer Länge von 25 m in den kleinen Vereinshafen der Seglervereinigung (SVH) an seinen Arbeitsplatz gebracht war. Letztlich mussten sogar noch 2 Pfähle gezogen werden, damit rangiert werden konnte und mit den Arbeiten begonnen wurde. Und dieser Ort liegt genau an der befahrbaren Ostmole. Schnell bildete sich eine große Schar von Schaulustigen, um dem Spektakel beizuwohnen.
Für die SVH ist das die letzte große Kraftanstrengung zur Sanierung des Vereinshafens, sozusagen das letzte Puzzleteil einer über 12 Jahre dauernden Erneuerung der Steganlagen. Wie die HP schön des öfteren berichtete, bedroht die Bohrmuschel die hölzernen Fundamente der Brücken. So sind mittlerweile in Heiligenhafen, auch im großen kommunalen Jachthafen, alle Pfähle durch Stahlgestänge ersetzt worden. Die SVH profitiert damit auch direkt von dem Neubau der Aussichtsplattform an der Promenade, dessen Bau vor kurzem begonnen wurde. Dadurch war das Ponton schon vor Ort und die Kosten für die Überführung werden durch die HVB getragen – ein Glücksfall.
Mit dieser ca. 180.000 € umfassenden Baumaßnahme wird die 1978 errichtete Brücke komplett erneuert. Das umfasst auch die Errichtung des Steges mit einem Kunststoffbelag und neuen Versorgungseinrichtungen. Für den Traditionsverein eine erhebliche finanzielle Anstrengung, die mit Fördermitteln des Landes und des Kreises Ostholstein in Höhe von 25 % etwas leichter zu realisieren ist.
Letztlich gibt es aber keine Alternative zu dem Neubau, gilt es doch die Betriebssicherheit für die Vereinsyachten und Gastlieger sicher zu stellen. Ein Teil umfasst auch den Neubau eines kleinen Schwimmsteges für die Jugendabteilung, damit die Segelausbildung weiter durchgeführt werden kann. Für den Vorstand ist Hafenwart Joern Richert für den Neubau verantwortlich, dessen Arbeit erst nach der Koordination mit der Baufirma so richtig beginnt. Aus Kostengründen werden die Abschlussarbeiten mit dem Bau des Geländers, Strom- und Wasserleitungen in Eigenregie geleistet. „Einen schlüsselfertigen Bau können wir uns nicht leisten“ berichtet Richert augenzwinkert, der sich auf den Bautrupp des Vereins verlassen kann. Damit steht er in der Tradition einer Gemeinschaft, die den Hafen seit 1960 weitgehend mit Eigenmitteln und in Eigenarbeit erschaffen hat und zu einem kleinen "Juwel" an der Ostssee hat werden lassen.